Liebe Alle!
Hier im Blog könnt Ihr ab heute nicht nur lesen sondern nun auch hören:
In unregelmäßigen Abständen werde ich hier Geräuschgeschichten einstellen. Im Gefängnis kündigt sich (fast) alles erst über Geräusche an, bevor es irgendwie sichtbar wird. Schritte oder Stimmen auf dem Gang, Schlüssel im Türschloss.
Positiv gesehen, sind meine Ohren dadurch wesentlich sensibler geworden. Leider gibt es auch die negative Nebenwirkung, dass ich viel schneller in „Alarmbereitschaft“ bin und auch die Differenzierung von Geräuschen in Menschenmengen mir viel schwerer fällt.
Hier will ich ein paar Geräusche vorstellen, die für mich wesentlich waren und im Alltag hier doch immer wieder in ähnlicher Form auftauchen. Lasst Eure Phantasie spielen und hört mit mir diesen Geräuschgeschichten zu!
Die Idee zu den Gefängnis-Geräusch-Geschichten entwickelte ich gemeinsam mit Ruben Kurschat, der mit Audio-Geschichten und -Guides viel Erfahrung hat und mich (auch) hierin unterstützt. Vielen Dank an Dich, Ruben!
Die erste Geräuschgeschichte findet Ihr gleich hier:
VORHER aber noch ein Tipp zum Hören und Ansehen: Am besten funktioniert es, wenn Ihr mit Kopfhörer hört …. und lasst Euren Gedanken und Assoziationen hierzu freien Lauf!
Dieses Geräusch kommt recht häufig vor: Mülltonnen, Schubkarren, Geschirrwagen … und es erinnert mich immer wieder an die sehr ähnlichen wichtigen Geräusche im Gefängnis: Dort waren sie vor allem mit zwei Ereignissen verbunden: der Essensausgabe, die je nach ausgebendem Koch mit lautem „Yemek!“-Rufen („Essen!“) begleitet waren. VIel wichtiger und aufregender waren jedoch die Rollwagen, die für die einziehenden oder ausziehenden gefangenen genutzt wurden und sich immer mit der Hoffnung auf Freilassung verbanden. Und wenn der Wagen genau vor der eigenen Zelle hielt? Meistens fuhr er nach kurzem Stopp wieder weiter…
Ich freue mich auf Euer Feedback zu dieser ersten Gefängnis-Geräusch-Geschichte,
mit solidarischen hellhörigen Grüßen, Euer peter