Magdalena Freudenschuss und ihr Lebensgefährte Peter Steudtner im Gespräch über die Zeit der Haft in der Türkei und danach.
Peter: Nach 113 Tagen in türkischer Haft bin ich sehr schnell wieder im Familien- und WG-Alltag angekommen. Ich merke aber auch, wie viel Kraft meine Inhaftierung alle kostete. Auf der Arbeitsebene bin ich noch am Ankommen: Workshops zu den gleichen Themen wie in der Türkei sind viel anstrengender als vorher – Erinnern braucht Energie. Und gleichzeitig geht es weiter: Wir #Istanbul10 sind freigelassen, aber nicht freigesprochen. Der nächste Prozesstermin ist am 21. Juni.
Magdalena: Diese 113 Tage, aber auch etliche der Wochen danach fühlen sich ein wenig wie herausgeschnitten an, eine Verschiebung in Verantwortung, Fühlen, Denken, Tun auf voller Linie. Das ‚Nachher‘ ist nicht gleichbedeutetend mit ‚vorbei‘. Mir fehlt immer noch der Sommer als einer voller Wärme, gemeinsamer Zeit und offenem Himmel.
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